Wann wird geprüft
Nach der Herstellung eines Medizinproduktes wird die Sterilisation in einem separaten Arbeitsschritt in Spezialeinrichtungen vorgenommen. Nach der Ethylenoxid-Exposition erfolgt eine Belüftungsphase. Anschliessend werden dann die Proben in-house analysiert oder per Kurier an spezialisierte Dienstleistungslabors zur Analyse gesendet.
Was ist beim Transport zu beachten?
Der Transport ist ebenfalls in ISO 10933-7 geregelt und wird im Allgemeinen auf Trockeneis durchgeführt. So werden Verdampfungsverluste minimiert. Eine Kühlung mit Gefrierakkus ist nicht zulässig. Wichtig ist insbesondere, dass unbehandelte Kontrollproben separat geschützt verschickt werden – nur so kann eine Kontamination durch die behandelten Proben vermieden werden.
Vorteile einer externen Prüfung durch ein Auftragslabor
In einem Dienstleistungslabor ist jahrelanges Know-How vorhanden. Der hohe Probendurchlauf erlaubt hier meist eine kosteneffiziente Prüfung der Proben. Bei Fragen oder Problemen stehen dem Kunden erfahrene und kompetente Fachleute als Ansprechpartner zur Verfügung.
Wie wird analysiert?
Die Durchführung der Analyse geschieht mittels Extraktion und anschliessender Gehaltsbestimmung mittels GC-FID. Je nach geplanter Anwendung des Medizinprodukts, werden unterschiedliche Verfahren angewendet.
Extraktion durch simulierte Anwendung
In diese Kategorie fallen Produkte mit kurzzeitigem Patientenkontakt (<24 h), Kategorie A. Hier wird ein Kontakt des Produkts mit dem Patienten simuliert. Für diese Simulation werden die Oberflächen mit Wasser gespült und die Sterilisationsrückstände im Spülwasser bestimmt.
Erschöpfende Extraktion
In diese Kategorie fallen Produkte mit einem längeren Patientenkontakt (<30 Tage). Das Verfahren hat zum Ziel, den gesamten Rückstandsgehalt eines Medizinproduktes zu ermitteln. Es wird so lange extrahiert bis weniger als 10% des bei der Erstextraktion festgestellten Gehalts erhalten wird bzw. die analytischen Daten auf keinen signifikanten Anstieg im kumulierten Restgehalt hinweisen. Dieses Verfahren findet z.B. bei Implantaten Anwendung, die längeren Zeitraum im Körper verbleiben.
Da der Arbeitsaufwand nach Zahl der Extraktionsrunden sehr variieren kann, sind die Kosten je nach Art des Produktes sehr unterschiedlich und im Voraus nicht exakt kalkulierbar.